In vielen Bereichen unseres Lebens hat das digitale Zeitalter einen Wandel vollzogen. So auch in der Schädlingsbekämpfung. Der Beruf ist wesentlich umfangreicher und das Werkzeug effizienter geworden. Ein fundiertes Wissen über die Biologie der Schädlinge ist ebenfalls unerlässlich. Auch die gesetzlichen Anforderungen sind heute weitaus umfassender. Die biologischen und mechanischen Verfahren haben sich im Laufe der Jahre an die Komplexität und die Anforderungen der Kunden angepasst. Der Kammerjäger hat sich zum professionellen Schädlingsbekämpfer entwickelt.
Ein gutes Beispiel dafür sind die Fallen mit Pheromonen oder anderen Lockstoffen.
Dabei konnten durch neue Erkenntnisse aus der Forschung Lockstoffe entwickelt werden, die männlichen Insekten anziehen. Normalerweise werden diese von den Weibchen ausgestoßen. Die anfliegenden Insekten bleiben daraufhin auf der Klebefolie haften. Anhand der Fangergebnisse kann man die Befallsstärke sehr gut lokalisieren und potentielle Befallsherde ausmerzen.
Weiter gibt es gegen fliegende Schädlinge spezielle UV-LED-Lampentechnologien. Dabei werden Fluginsekten angelockt und dann per Klebefolie unschädlich macht. Zusätzlich wird das Herausfallen von Insektenfragmenten vermindert. Mit dieser Technologie sind eine lange Haltbarkeit und ein niedriger Stromverbrauch garantiert.
Für die Bekämpfung anderer Insektenarten, Vorratsschädlingen und Bettwanzen gibt es speziell entwickelte Wärmeöfen. Da Insekten nicht schwitzen, sind sie auf ihre Umgebungstemperatur angewiesen. Durch die Erhöhung der Temperatur über einen längeren Zeitraum denaturiert das Eiweiß der Schädlinge. Und das in jeder Phase ihres Lebenszyklus, vom Ei bis zum adulten Tier. Das Verfahren ist wirkstofffrei und in Produktionsbetrieben kann in angrenzenden Räumen gefahrlos weitergearbeitet werden.
Doch nicht nur die Bekämpfung hat sich verändert, auch die Überwachung. Monitoringsysteme funktionieren mit Wärme- oder Bewegungssensoren und melden in Echtzeit, wenn ein Nager erkannt wird. Über Funksysteme verschicken die Basisstationen Statusmeldungen, vom geringen Akkustand bis hin zur Nageraktivität und das rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Dadurch können Laufwege erkannt und geeignete Maßnahmen getroffen werden. Der Schädlingsbekämpfer muss somit nicht immer vor Ort sein und ist doch immer auf dem aktuellsten Stand.
Für unsere gefiederten Freunde gibt es eine ganz spezielle Methode. Durch eine Vernetzung am Gebäude wird dafür gesorgt, dass die Tauben keinen Unterschlupf finden. Mit dieser Methode ist eine stetige Sicherheit gewährt. Durch die spezielle Maschenweite des Netzes, werden nur Tauben und größere Vogelarten ausgesperrt ohne sie dabei zu gefährden.
Die Entwicklung in der Branche geht stetig voran und es kommen immer neuere, bessere Methoden um Vorräte, Gebäude und Menschen sowie Tiere vor Schädlingen zu schützen, zum Einsatz. Gerade Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit ist bei den unterschiedlichsten Methoden zunehmend von Bedeutung. Davon profitieren alle Seiten, die Umwelt, das Klima, die Kunden und auch wir als Unternehmen.
Text: APC AG